Erinnerungen - So fern und doch so nah - Nachwort und Rückentext

Nachwörter sind immer ein wenig melancholisch 

Nachwort

Mich gibt es eben nicht am Stück, sondern eher Portions- oder Häppchenweise.
Dürfte auch bekömmlicher sein ;-) 

Erinnerungen sind gut weg gepackt in einem Gedankenkoffer, manchmal öffnet man diesen und schaut mal drüber hinweg oder kramt nach verschiedenen Sachen ..

Diese vorangegangenen Sätze stammen von meiner persönlichen Website:   https://christa-helling.de/

Und ja, es ist so. Erinnerungen sind manchmal so etwas wie Klötze am Bein, die es einem schwerer machen, weiter zu kommen.

Manche ziehen einen runter, bei manchen erwacht der alte Trotz wieder. Andere lösen Schamgefühle aus, Unverständnis auch über das eigene Verhalten. Warum, warum habe ich nicht anders reagiert? Warum bin ich nicht eher gegangen? Ausreden gibt es immer, da mache ich mir heute nichts mehr vor. Irgendwie hätte ich es schon geschafft. Aber dieses Biest, dieser innere Schweinehund, der war nicht zu bezwingen, nicht zu jener Zeit.

Nicht zu vergessen, es gibt auch noch eine Seite, von der ich noch nichts erzählt habe und die hat es auch noch einmal in sich. Nur für diese ist die Zeit noch nicht reif. Diese Seite hat weniger mit Schmerz zu tun, wie ich ihn gerade versuche los zu werden, sondern mit allzu menschlichem Fehlverhalten. Den Weg, diese Zeit nicht zu beschönigen, den versuche ich gerade noch zu finden. Es kann ein Weilchen dauern ... und wie eingangs schon gesagt, es ist besser, mich Portions- oder Häppchenweise serviert zu bekommen.

Es heißt so oft, alles im Leben hat seine Zeit. Schön und gut, aber Zeit kann so schmerzhaft sein. Wie viel erträgt man, wie viel verschweigt man? Verschweigt um wen zu schützen? Tue ich mir einen Gefallen, wenn ich vieles von dem Erlebten in mir verschließe. Oder ist das Verschweigen auch ein Schutzschild für mich, damit ich für das Erlebte nicht an den öffentlichen Pranger gestellt werde.

Kinder untereinander können grausam sein, die Öffentlichkeit ist es auch. Sich der Öffentlichkeit preisgeben, kann auch bedeuten, dass du selbst zur Zielscheibe wirst. Zu dem, was man erlebt hat, was eben heute Erinnerungen sind, muss man nicht noch unbedingt von anderen dafür verurteilt werden.

Jeder trägt seinen Rucksack voll Schicksal mit sich herum und keiner möchte, auch nicht ansatzweise, seinen gegen einen anderen tauschen, man weiß ja nicht, was in diesem steckt. Nicht jede Entscheidung die man im Leben trifft, ist eine gute Entscheidung, nur das offenbart sich erst später, nicht immer in dem Moment wo sie fällig ist.

Daher bitte ich die Lesenden daran zu denken, nicht die sprichwörtliche Lanze über mein Leben zu brechen.

Rückentext

Man kann sicher viele Dinge, die in meinem Leben passiert sind, nicht verstehen. Kann

ich auch nicht, wenn ich so zurückblicke. Nur es ist geschehen und ich muss damit leben. Das Steuer herum reißen, die Zeit zurückdrehen, all das ist unmöglich.

Rückblicke geben uns eine andere, eine neutralere Sichtweise auf das Geschehene. Konfrontieren uns durch die Erinnerungen von Zeit zu Zeit mit der eigenen Vergangenheit, mit unseren Unzulänglichkeiten.

Vieles aus meiner Kindheit wollte ich nicht so weitergeben, wie es bei uns an der Tagesordnung war: Dass man vor den Leuten runter gemacht, ausgeschimpft wurde, schien diese nicht zu stören. Auch die sofort eingesetzten Ohrfeigen waren an der Tagesordnung, ebenso wie das übers Knie legen oder wie mein Vater es ausdrückte, wir beide fahren jetzt eine Runde Schlitten. Bei den schönen, verschneiten Wintern war das an sich eine schöne Idee, von den Eltern beim Sonntagsspaziergang gezogen zu werden, das hatte im Gegensatz zu seiner Aussage wirklich Spaß gemacht. Seine Schlittenfahrt war jedoch immer nur mit mir verknüpft.

Das Leben macht aua, aber so was von... Kontaktabbruch. Letztens las ich in der Lisa von einem ähnlichen Fall. Es passiert also nicht nur mir. Ich habe wie beschrieben auch immer große Abstände zu meinen Eltern gehalten, kann das daher teilweise nachvollziehen. Aber so gar nichts zu erfahren, das ist schon hart. So ganz ausgeschlossen zu sein aus einem Leben, dass man jemandem geschenkt hat, auf das man sich gefreut hat und dem man alle Liebe der Welt gegeben hat, sogar die schlaflosen Nächte und dem so viele Ängste, Sorgen vorangegangen sind. Seine Entscheidung.

Beim Auszug meiner Tochter habe ich das Gefühl gehabt, innerlich zu verbluten und gleichzeitig zu erstarren, wir haben sporadischen Kontakt. Nach Timos Entscheidung sind es stille Blutgerinnsel, sowie ein wehes Ziehen.

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Christa Helling

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