MÄNNER IM WANDEL - Leseprobe - MANUEL oder MANUELA

 

Manuel oder Manuela

„Leandrah, haben Sie noch einen Termin frei? Ich würde gerne mit Ihnen über meine derzeitige Situation reden.“

„Ich heiße Manuela,“ sagte er.

Ich stutzte kurz, denn es war eindeutig eine Männerstimme.

Sagte aber nichts, denn hier bei mir auf der Couch, würde Sie oder Er mir sicher seine Geschichte erzählen.

Zuhören – wenn jemand seine Geschichte loswerden wollte, dafür war ich da.
„Sicher“ sagte ich, „warten Sie ich schau mal nach…

Wie sieht es denn Donnerstagnachmittag um 15:30h aus?“

„Ja, das passt gut,“ sagte er. „Bis dann.“

Donnerstag 15:30h

Manuel(a) trat ein. Ich war beeindruckt. Eine Kurzhaarfrisur, die je nachdem wie man sie föhnte, sowohl einer Frau als auch einem Mann gut stand.

Ein schickes, knielanges Kostüm in Khaki, dazu eine feine, cremefarbene Bluse, ein farbig abgestimmtes Tuch. Dann diese superfeine, seidig schimmernde Strumpfhose in Natur, dazu Pumps in Braun.

Sie zog sich die Kostümjacke aus und nahm Platz auf meiner Couch. Meine Blicke blieben jetzt an ihrem Gesicht hängen, makellos rasiert, ein dezentes Makeup, die Augen mit Lidschatten geschminkt, die Mascara gut gewählt. Ein Hauch Rouge und ein weicher Lippenstift rundeten das Ganze formvollendet ab. Auch die Fingernägel im gleichen Ton lackiert. Alles in allem eine Persönlichkeit , die hier vor mir saß.

Sie lächelte, als sie meine Taxierung bemerkte.

Ich lächelte zurück: „Sie sehen wie einem Modejournal entstiegen aus,“ sagte ich leicht bewundernd.

„Danke,“ seine Augen blitzten kurz vor Freude auf.

„Sie wollten,“ begann ich, „über ihre derzeitige Situation reden, wenn ich mich an ihre Worte richtig erinnere.“

„Stimmt,“ sagte er, „wie Sie ja selbst sagten, sehe ich wie einem Modejournal entstiegen.

Aber wie sie sicher auch an meiner Stimme erkannt haben, bin ich ein Mann. Manuel, aber als Manuel bin ich mir so fremd. Wohl fühle ich mich so, wie jetzt hier bei Ihnen, als Manuela.

Ich hatte eine Familie, aber ich habe immer viel zu viel gearbeitet, Treppchen für Treppchen auf der Karriereleiter erklommen. Wie „Mann“

das so anerzogen wird. Du musst das Geld verdienen, damit deine Familie ein schönes, sicheres Zuhause hat. Niemand sagt dir aber, wenn du so viel arbeitest, das eben andere Dinge, die dir einst wichtig waren, so wie die Frau, die ich liebte und meine Kinder, bei deren Geburt ich dabei sein durfte und die für mich das höchste Glück bedeuteten, auf der Strecke blieben. Dass was ich nie hatte, war Zeit, Zeit mein Glück zu genießen. Meine Frau hat sich von mir getrennt, die Kinder sind bei ihr.

Wir haben dennoch ein gutes Verhältnis, ich kann die Kinder sehen, wann immer ich möchte, auch das gemeinsame Sorgerecht nutzen wir.

Sie haben das Haus, unser Traumhaus behalten dürfen, und ich habe mir eine Wohnung genommen. Ich muss jetzt immer noch viel arbeiten, damit ich das alles finanzieren kann. Und, um nicht daran denken zu müssen, was ich verloren habe, als Manuel.“

Ich hatte mir alles in Ruhe angehört. Dann fragte ich neugierig: „Und wann kam Manuela?“

Er räusperte sich.

„Nehmen Sie ruhig von dem Wasser,“ forderte ich ihn auf. „Trinken Sie in Ruhe einen Schluck und sammeln Sie ihre Gedanken.“
„Danke,“ sagte er, „goss sich ein Glas Wasser ein und trank es in kleinen Schlucken.“

Setzte dann das Glas Wasser wieder ab.

„Danke,“ sagte er, „für diese kleine Pause.“

„Ja, wann kam Manuela?“ Er wirkte nachdenklich: „Ich glaube, sie kam zu jenem Zeitpunkt, als ich allein in meiner Wohnung lebte. Mir fiel teilweise die Decke auf den Kopf – hatte ich früher oft am Wochenende durchgearbeitet, gehörten diese 2 x im Monat den Kindern, da solch ein Termin auch mal verschoben wurde, lief ich eine Weile gereizt durch die Wohnung. Dann war Fasching und das Partymotto

hieß: „Bäumchen wechsle dich“. Bei Nachfrage, wurde mir ausgerichtet – du jetzt Mann, kommst als Frau und umgedreht.

Auf der Party fragte man mich vorwurfsvoll, wir hatten ein Motto, warum hast Du dich nicht daran gehalten.

Ja, da glaube ich, entstand Manuela.© Januar 2014

Neugierig geworden?

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Malon Herbst

 MÄNNER IM WANDEL - Homoerotik – Crossdresser – Sissys

Taschenbuch: 132 Seiten . . . .

ISBN: 978 – 3- 746748 – 94 – 8

10,00 €

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MALON HERBST

Vorwort

LESEPROBEN:

Benedikt - Crossdresser

Mundart

Männer im Wandel 

Lucas und Simon - ein ganz normale WG

Rückentext