FETISCH 2 - Leseprobe - Geldhure - Zahlschwein

 

Geldhure – Zahlschwein

Ich bin weiß Gott nicht geldgierig. Man kann mir einiges unterstellen, aber das trifft es nicht. Und dann komme ich an einen Typen, der sich als solches bezeichnet. Als eine Geldhure oder als devotes dummes Zahlschwein.

Er möchte auch so angesprochen werden. Fällt mir schwer.

Er siezt mich. Ich darf und muss ihn auf seinen Wunsch hin duzen und eben auch mit einem der jeweiligen Worte betiteln.

Also zuerst war ich Madame, dann kam von ihm der Wunsch mich mal neu zu definieren und so wurde ich anbetungswürdige Göttin. Jetzt betitelt er mich als seine Zuhälterin. Weil er für mich Geld heranschafft, das er mir aus vollem Herzen überlässt.

Nun ich brauche mir zumindest nicht den Vorwurf zu machen, ich nehme jemanden aus der es sich nicht leisten kann. Er kann es sich leisten. Trotzdem habe ich ein Problem damit.

Er hingegen freut sich, wenn ich ihm bei unserem Spiel viel abnehme. Viel abnehmen heißt in meinem Kopf dann erstmal: „Oh je meine Umsatzsteuervoranmeldung steigt wieder. Meine Einkommensteuererklärung, ich mag gar nicht daran denken. Die Gewerbesteuer erhöht sich wieder, die IHK will davon auch noch etwas, obwohl ich deren Gründe mich auszunehmen nicht nachvollziehen kann, da ich weder dem Handel noch Industrie zuzuordnen bin. Zu guter Letzt wird dann auch noch der Krankenkassenbeitrag steigen. Also summa summarum bleibt wahrscheinlich tatsächlich der kleinste Betrag davon bei mir.“

Und die Aufgezählten haben wesentlich weniger Probleme damit mich auszunehmen, denke ich mal so.

Nun ja. Also er spritzt nur ab wenn ich die Summe schön nach oben getrieben habe.

Das muss man sich mal vorstellen. Ich weiß mittlerweile, dass man so eine Art Verträge machen kann zwischen den Männern die den Wunsch haben ausgenommen werden zu wollen, dass man eine gewisse Summe einfordert. So läuft das nicht zwischen uns. Wir machen ein Spiel mit ungewissen Ausgang. Es soll ja auch ein gewisser Reiz darin liegen.

Da er aus dem Ausland kommt ist meine 0900 nicht für ihn erreichbar. Also nutzen wir beide Skype.

Vor dem Gespräch ein bisschen Smalltalk. Das ist wichtig. Wir telefonieren auch nicht jedes Mal sondern wir chatten und eine Chatminute wird wie eine gesprochene Minute bei mir abgerechnet, ab dem Moment wo das eigentliche Gespräch beginnt.

Also normalerweise. Bei ihm ist das anders.

Er schickt mir Bilder. Gelegentlich machen wir vorher aus was für Bilder es sein sollen, also im Groben sozusagen.

Entweder Transen-, oder Schwanzbilder oder eben nur Frauenbilder bekleidet in Dessous oder nackt.

Ich weiß nicht was er schicken wird und meine Aufgabe ist es zu erraten, was die Person auf dem Bild anhat.

Gebe ich zum Beispiel an, dass sie Nylons trägt und setze den Betrag von 15€ dafür an und sie trägt tatsächlich welche, werden mir diese 15€ gutgeschrieben. Je nachdem in welcher Stimmung er ist, darf ich zwischen drei und fünf Angaben machen und Preise dafür festsetzen die, wenn sie denn von der Person auf dem Bild auch getragen werden, mir anschließend gutgeschrieben werden.

Es kann allerdings auch passieren, dass ich leer ausgehe bei einem Bild. Passiert, nehme ich nicht weiter tragisch. Er hingegen ist dann geknickt und fragt besorgt nach ob ich es verkrafte diesmal keinen Obolus abbekommen zu haben .

„Das Glück ist launisch“, sage ich dann meist. „Es kann sich alles wieder ändern.“

Fünf oder sechs Bilder sind es meistens die er schickt, schön eins nach dem anderen. Denn ich muss ja wie gesagt zu jedem geschicktem Bild von ihm zeitgleich meine, sozusagen, „Strafen“ auflisten.

Bei Schmuck haben wir es dann auch schon mal so gemacht, dass pro Teil 8,00€ zu zahlen waren. Da sind wir dann aber des öfteren aneinander gerasselt. Er zählt bei Ohrschmuck auch jenes mit, was vielleicht durchs Haar verdeckt ist. Das akzeptiere ich wiederum nicht. Nur der sichtbare Schmuck wird gezählt.

Dann muss er seine Abspritzerlaubnis erwerben die mit 15€ dotiert ist. Und ich will das Ergebnis per Bild erhalten.

Zwischendurch fragt er mich immer ob ich, seine Zuhälterin, mit dem bisher errungenem Geld zufrieden ist.

Ob es mich glücklich macht, dass er quasi für mich anschaffen geht, Geld scheffelt um es mir dann zu geben.

Wenn die Bilder dann abgehakt sind kommt seine Abspritzerlaubnis hinzu und dann fordert er mich auch noch auf den Betrag aufzurunden, und zwar großzügig aufzurunden, damit er satt abspritzen kann.

Also die Summe die sich dann leicht innerhalb einer knappen Stunde so ergibt liegt je nach der Göttin Fortuna so zwischen 500 und 1001 Euro.

Das ist schon ein heftiger Stundenlohn, wenn man es so betrachtet. Es ist aber nicht jeden Tag so und auch nicht jede Woche. Manchmal meldet er sich zwei bis drei Monate nicht, dann gibt es wieder zweimal im Monat so eine Session.

Ich runde nach Lust und Laune auf, mal sind es 20, mal 35, oder er putscht es auf 50 und mehr auf.

Das letzte Mal wollte er, dass wir einen Grundbetrag einführen, damit ich nicht mit so wenig dastehe wenn er Bilder herausgesucht hat bei denen ich daneben liege.

Also es ist ein Spiel das spannend bleibt und mich auf jeden Fall immer ein wenig bereichert. Gierig bin und werde ich deswegen aber nicht. Zu viele Faktoren lassen es mich realistisch sehen. Aber es macht Spaß. Und ich würde es nicht mit jemanden machen der sich dafür ruiniert.

Hier mal der Chatverlauf dazu: Kleine Spielereien mit eingeschlossen. Das ganze hat so 2 Stunden und 20 Minuten in Anspruch genommen. © April 2018

ER: Meine geldgeile Zuhälterin ist alles bei Ihnen angekommen in der Zwischenzeit?

ICH: Ja ab 14h gestern war es denn da,

ER: dann hat es länger gedauert als normalerweise

ICH: oh ja

ER: Verzeihen Sie bitte die Verspätung meine geldgeile Zuhälterin

ICH: Das hat es in der Tat

ER: Ich freue mich dennoch, dass wir den Punkt erreicht haben wo ich es spürte. Das erste Mal. Die Geldgeilheit.

ICH: Februar war mies, zu viel Olympia, zu viel Karneval und dann noch Ostern Familienfest.

ER: Sie müssen sich vor mir nicht rechtfertigen meine geldgeile Zuhälterin. Sie stehen darauf mich auszunehmen. Das wollte ich erreichen. Jetzt ist es soweit. Sie müssen nur noch dazu stehen lernen vor mir.

ICH: Ja gut, ich war schon ungehalten das ich solange darauf warten musste

ER: Sie stehen noch immer nicht dazu?

ICH: Doch

ER: Dann lassen Sie es mich spüren. Zu jedem Zeitpunkt meine geldgeile Zuhälterin

ICH: oh ich habe vorher nichts gesagt, um nicht wieder zu hören aber Madame sie haben es doch von mir immer bekommen

ER: Das wäre mein Wunsch in der heutigen Session. Auf all meine Fragen ehrliche und kompromisslose Antworten zu erhalten. Auf jede Frage! Ohne Kompromisse! Wäre das denkbar?

ICH: Versuchen wir es

ER: Haben Sie Zeit und die richtige Stimmung dazu meine verehrte geldgeile Zuhälterin?

ICH: Oh ja, das Fernsehprogramm ist heute bescheiden.

ER: Dann nehmen Sie mir leichter Geld ab, verehrte geldgeile Zuhälterin.

ICH: Genau mein devotes Arschloch Zahlschwein (diesen Namen hatte er sich bei der letzten Session für sich gewünscht)

ER: Das Zahlschwein benötigt wir nicht mehr denke ich. Das ist inzwischen klar. Ich bin ihr devotes Arschloch verehrte geldgeile Zuhälterin.

ICH: Devoter Schwanz

ER: Devote Dummfotze

ICH: Ne, das widerstrebt mir

ER: Ich mag es aber gerne derb.

ICH: Dann reicht auch nur Dummfotze

ER: Und dumm ist nicht so abwägig wenn ich mir das Geld so einfach abnehmen lasse oder verehrte geldgeile Zuhälterin?

Für einen extra Obolus hätte ich sie heute gerne exklusiv und mit ansprechender Kommunikation verehrte geldgeile Zuhälterin.

Neugierig, was so ein Mann zahlt?

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Sonja Berner

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