DEZEMBER - Leseproben ...Weihnachtsmann sucht ...

Weihnachtsmann sucht blonden Engel ….

Diese Weihnachts – Annonce verleitete einfach dazu eine Geschichte zu schreiben und ich denke, ich bin nicht weniger kreativ an die Sache herangegangen.

 Weihnachtsgeschichte

„Weihnachtsmann sucht blonden Engel

mit großen Christbaumkugeln

für nicht ganz stille Nächte.

Christbaumständer ist vorhanden.

Mache alles nur mit Zipfelmütze.

Mann 34-20-4“

Susanne rief bei Anja an. „Du hör mal, da stolpere ich doch gerade über eine Anzeige.“

„Weihnachtsmann sucht blonden Engel mit großen Christbaumkugeln für nicht ganz stille Nächte. Christbaumständer ist vorhanden. Mache alles nur mit Zipfelmütze. Mann 34-20-4“, las sie vor und fragte dann: „Was sagst du dazu?“

„Nett umschrieben.“ Sie kicherte. „Es gibt sie also doch noch, die Männer mit Phantasie. Den würde ich gern mal kennen lernen. Gibst du mir seine Chiffre Nummer?“

„Klar, warte.“ Susanne gab sie durch, wünschte noch viel Glück. Kicherte dann und bat: „Erzähl mir hinterher mehr. Erzähl mir, ob sein Christbaumständer stand hält oder wackelig ist.“

„Mache ich.“ Sie lachten beide als sie auflegten.

Männer und Phantasie… Noch am letzten Spielabend hatten die Freundinnen darüber diskutiert. Tanja sagte noch so: „Tobias kommt sicher nur wieder auf die Idee mir einen neuen Toaster zu schenken, einen der gleich das Herzchenmuster mit einbrennt. Damit glaubt er dann seine Pflicht und Schuldigkeit getan zu haben mir mein Weihnachtsgeschenk präsentiert zu haben.“

„Oh je.“ Die Betroffenheit der anderen war erkennbar. „So schlimm?“

„Ja“, sagte Tanja. „So schlimm?“

„Du Arme.“ Jenny streichelte ihren Arm. „Wie ist es denn bei dir Susanne?“

„Mmhh…“, überlegte diese. Dann: „Wir schenken uns nichts…

Mirko meint, wir verdienen beide recht gut und können uns daher eh leisten was immer wir wollen, warum sollten wir uns da noch etwas schenken?“

„Hältst du dich daran?“, fragte Jenny neugierig nach.

Susanne senkte den Kopf. „Eine Kleinigkeit habe ich immer gekauft, etwas ganz persönliches, das dann schön eingepackt und dann weggepackt, als ich gesehen habe, dass er es wirklich ernst meint und kein Päckchen unter der großen Tanne für mich lag.“

„Wie ist es bei dir Jenny?“, fragte sie dann.

Jenny druckste ein wenig herum, die Freundinnen ermunterten sie: „Na los, wir kennen uns schon so lange, da sollten wir kein Blatt vor den Mund nehmen.“

„Manuel wendet das Prinzip Zuckerbrot und Peitsche an.“

„Wie?“ Die Freundinnen schauten Jenny überrascht an.

„Nun…“, so erklärte sie. „… wenn ich brav war das Jahr dann habe ich ein Anrecht darauf etwas zu bekommen. War ich nicht brav, wobei es allein seiner Einschätzung diesbezüglich bedarf, gehe ich leer aus.“

„Wie, gar nichts?“, fragten die Freundinnen.

„Wie man es nimmt sagte Jenny, denn dann bekomme ich die Peitsche.“

„Die Peitsche?“, echoten die Freundinnen.

„Nun…“, sagte Jenny. „… Manuel und ich haben uns ja mal in einem Club kennengelernt. Da war ich am Wochenende öfter mal als Pony mit dabei, habe so mein Bafög aufgebessert“, erklärte sie den anderen.

„Wie, was hast du denn da gemacht?“

„Oh wir hatten so kleine neckische Stiefelchen an die wie Hufgetrappel sich anhörten wenn wir damit bedienten. Der Strapshalter war aus feinsten Hirschleder und hatte eben vorne die Kleine Tasche wenn wir eben abkassierten. Oben herum trugen wir ein Geschirr welches einem Halfter nicht unähnlich aussah. Ebenfalls aus feinstem Hirschleder. Wenn dann einer der Herren, oder Damen, mit dem Tischtelefon ein Pony bestellten, dann kam das entsprechende Pony an den Tisch getrabt und legte dem Auftraggeber die Zügel in die Hand. In einem anderen Raum war eine kleine Arena aufgebaut mit Hindernissen. Manuel hatte mich da hingeführt und mir erklärt er müsse erst mal sehen, ob ich ein folgsames Pony sei.

Das hieß, ich musste ein paar Runden laufen, dann die Knie schön hochziehen und er ließ im Takt hinter mir die Peitsche knallen. Dann über die Hindernisse springen… Hin und wieder streifte mich die Peitsche die hinter mir knallte und automatisch erfüllst du deine Aufgabe ernsthafter, das könnt ihr mir glauben. Nach zwei Stunden hat er dann gemeint, ich hätte den Gehorsam verinnerlicht und wir könnten jetzt in die Box gehen.“

„Wie?“ Die Freundinnen schauten Jenny an. „Du musst doch fix und fertig gewesen sein, und dann springst du noch mit ihm ins Bett, denn das war doch die Box, oder?“

„Ja das stimmt, aber ich war aufgegeilt bis zum Gehtnichtmehr. Ich habe ihm buchstäblich aus der Hand gefressen, die er mir hinhielt mit einem Zuckerli. In der Box wartete eisgekühlter Champagner und anschließend ein verdammt heißer Ritt mit ihm. Ich liebe es, wenn er mir die Sporen gibt, wenn ich seine Stute sein darf, wenn er mich besteigt, mich zureitet und mich anschließend besamt. Und schaut nicht so, ja ich liebe es wenn er mich peitscht, immer wieder, härter und dann mich nimmt weil wir beide so geil sind.

Aber das  Spiel machen wir beide nur zu Weihnachten. Das ist unser persönliches Spiel… Wir haben da vor Jahren so einen Reitclub entdeckt, die genau das anbieten. Dort trifft man dann auch auf andere ehemalige Ponys. Nachdem Manuel den Weihnachtsgottesdienst gehalten hat fahren wir los, um unsere Weihnachtsfreuden zu genießen.“

Sprachlos starrten die anderen Jenny an. Manuel der immer so ernsthaft wirkte, der von der Gemeinde geliebt wurde für seine engagierte Arbeit. Die Alten die sich seiner Fürsorge sicher sein konnten und das er für jedes Problemchen ein offenes Ohr hatte. Dieser Manuel…

„Ich weiß was ihr denkt“, zwitscherte Jenny jetzt. „Ich bin inzwischen ja auch eine ehrenwerte Anwältin, aber diese Auszeit, die brauchen Manuel und ich, das hält unsere Ehe bereits seit sieben Jahren frisch.“

„Du bist also absichtlich nicht brav?“, fragten die Anderen.

„Nun jeder schätzt „brav“ unterschiedlich ein“, sagte Jenny. „Er trägt eben das was er an Vergehen meinerseits so feststellt das ganze Jahr in ein kleines Büchlein ein und Nikolaus bekomme ich in mein Stiefelchen die Quittung meiner „Untaten“.“

Die anderen schüttelten fassungslos den Kopf. Wer hätte das gedacht? Jenny, die immer so ehrbar vor Gericht stritt, und Manuel, der evangelische Pastor ihrer Gemeinde.

„Wie gut…“, stöhnte Susanne auf. „… dass ich nicht mehr in der Kirche bin, wer weiß was sich in diesen moralischen Gefilden noch so alles abspielt.“

Die anderen nickten beifällig. Anja konnte es sich nicht verkneifen nachzufragen: „Weiß Manuel eigentlich, das du kurz nach eurer Hochzeit ausgetreten bist?“

Jenny wurde rot.©

weiter gehts im Buch…..

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Christa Helling

 Vorwort 

LESEPROBEN:

Iris Version ...Das schusslige Christkind

Das erste Weihnachtsgeld

Anja's Version vom Schussligen Christkind

Der letzte Tannenbaum

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